UAKA ermittelt mit eCase™

Vor etwa 14 Jahren schrieb der Kanton St. Gallen eine kantonsweit einsetzbare Lösung zum Suchen und Finden von hauptsächlich unstrukturierten Inhalten aus. Eines der beiden Pilotprojekte war bei der Staatsanwaltschaft St. Gallen, beim Kantonalen Untersuchungsamt (UAKA), Gruppe Wirtschaftsdelikte [WD]. Das UAKA wollte für die Ermittlung effizient recherchieren und Arbeitsabläufe strukturieren können. Innerhalb eines Jahres entstand auf der Grundlage eines weltweit vertriebenen Enterprise Information Retrieval (EIR) Produkts, die gemäss den Anforderungen des UAKA entwickelte Ermittlungslösung eCase™. Bis heute arbeitet das UAKA mit einer inzwischen mehrfach weiterentwickelten und verbesserten Version, die inzwischen den Open Source Indexer Lucene verwendet. Auf diese langjährige Partnerschaft sind wir stolz, denn sie hat auch die Basis für zahlreiche Projekte bei weiteren namhaften Staatsanwaltschaften und Polizeien geschaffen.

1. Falldaten sammeln
Für jeden umfangreichen neuen Untersuchungsfall wird eine neue Fallakte in eCase™ angelegt. Der Sachbearbeiter des UAKA, Gruppe WD, fügt dort alle von der IT der Kantonspolizei beschlagnahmten Daten hinzu. Die Form spielt dabei keine Rolle: E-Mails, elektronische Formulare oder auch vom Backoffice gescannte Papierakten werden automatisch in eCase überführt. Alle in die Ermittlung eingebundenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen optimalen Überblick. Sie greifen auf identische Versionen der Dokumente zu und sind stets über den aktuellen Stand des Falls informiert. Gleichzeitig wird die Menge an papiergebundenen Daten, die gesichtet werden müssen, signifikant reduziert oder gänzlich eliminiert.

2. Strukturierte Aufbereitung
Metadaten werden in eCase™ automatisiert angereichert und unterstützen das UAKA, Gruppe WD, bei der Dokumentenverarbeitung. Kontonummern, Beträge, Waffen, Personen – all diese Daten und viele weitere werden automatisch extrahiert und den verschiedenen Inhalten zugeordnet. Die intelligente Volltextsuche, in welcher der Bearbeiter die notwendigen Dokumentenklassen und Metadaten selbst definiert, unterstützt zudem die Staatsanwaltschaft bei der Analyse der Informationen. eCase™ liefert hierbei sekundenschnell Antworten zu komplexen Fragestellungen in umfangreichen Fällen mit mehreren Millionen Daten. Eine intuitive, webbasierte Benutzeroberfläche schafft einen einfachen Zugang und fokussiert die weitere Bearbeitung auf relevante Inhalte.

3. Zentrale Speicherung der Daten in individualisierten Arbeitsordnern
Sämtliche gesichteten und als relevant oder zur Weiterverarbeitung klassifizierten Inhalte kann der Ermittler des UAKA, Gruppe WD, in eigenen Arbeitsordner zusammenstellen. Daran können Arbeitsschritte angeknüpft werden, z.B. die Zuteilung an Experten, Weiterbearbeitung im Team oder der Export und die Weiterleitung an Übersetzer. Die Ergebnisse oder Erkenntnisse werden als Notizen direkt zum entsprechenden Inhalt oder als Anhang mit dem unveränderten Original in Verbindung gesetzt. Schlussendlich entstehen so in diesen Ordner die jeweiligen Gesamterkenntnisse zum jeweiligen Sachverhalt.

4. Falldaten exportieren
Zur Vorbereitung von Anhörungen und Verhandlungen kann der Ermittler sich sämtliche fallrelevanten Daten aus eCase™ exportierten. Im Export für den Ermittler enthalten sind selbstverständlich auch alle hinterlegten Notizen, Schlagworte und Metadaten. Die vorab erstellten Dokumentenklassen, Fallgruppen und Arbeitsordner sind ebenso hilfreich wie die umfangreichen Filterfunktionen. Zugriffsrechte lassen sich individuell vergeben und flexibel anpassen.

Metadaten extrahieren und anreichen
eCase extrahiert automatisch Daten, ordnet die relevanten Dokumente zu und reichert die zugehörigen Metadaten an.

Daten an einem zentralen Ort speichern
Alle wichtigen Hinweise und Spuren werden für die Ermittlung in virtuellen Arbeitsordnern zusammengestellt. Wichtige Notizen und Schlagworte lassen sich individuell ergänzen. Hierdurch ergibt sich für den Staatsanwalt eine konsolidierte Sicht auf relevante Informationen und Zusammenhänge. An einem zentralen Ort als Single Point of Truth. Sämtliche Inhalte sind unveränderbar aus der forensischen Aufbereitung oder dem Scannen in eCase™ abgelegt.

Aufgaben Zuweisung
Anhand der klassifizierten Inhalte können die unterschiedlichsten Aufgaben delegiert und überwacht werden (Sichtungsauftrag weiterleiten, Dokumente für die Übersetzung, Prüfung durch Fachspezialisten, etc.).

Webbasiert auf alle Daten zugreifen
Mit eCase™ verfügen Sie über eine ausschliesslich webbasierte Plattform, die von jedem Arbeitsplatz oder Gerät genutzt werden kann. Damit entfallen aufwendige lokale Installationen.

Komfortabel in allen Daten suchen
Durch die automatisch hinterlegten Metadaten bietet eCase™ eine komfortable und intelligente, hoch skalier- und vor allem individuell anpassbare Suchfunktion innerhalb aller Daten. Bilder, PDFs, Scans und alle sonstigen gängigen Formate werden in beliebigem Umfang ohne Einschränkung gefunden.

Künstliche Intelligenz nutzen
Anreicherung und automatische Extraktion der Metadaten basiert in eCase™ auf künstlicher Intelligenz. Das UAKA setzt diese Technologie beispielsweise für die Extraktion von Personennamen, Ortschaften, Beträgen und vielen weiteren Entitäten ein.

Beziehungsnetze sichtbar machen
Anhand der dynamischen Visualisierung in eCase™ kann der Ermittler mit einem Blick erkennen, wie beliebige Entitäten zueinander in Beziehung stehen und was die Hotspots sind. Ein möglicher Anwendungsfall ist die Darstellung von Geldflüssen und der involvierten Personen. Er kann in eCase™ erkennen, wer die involvierten Konten und Personen sind, was für Beträge geflossen sind und wer im Kontext dieser Transaktionen in E-Mails genannt wurde.